Wilhelm von Drigalski

deutscher Bakteriologe und Hygieniker; zeitweise Assistent von Robert Koch; leistete Hervorragendes in der Bekämpfung von Typhus-Epidemien, Ruhr und Cholera; Forschungen u. a. über Fleischvergiftung, Paratyphus, Genickstarre und Diphtherie

* 21. Juni 1871 Dresden

† 12. Mai 1950 Wiesbaden

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 23/1950

vom 29. Mai 1950

Wirken

Karl Wilhelm von Drigalski wurde am 21. Juni 1871 in Dresden geboren. Er studierte Medizin an der Kaiser-Wilhelm-Akademie in Berlin und wurde anschliessend Sanitätsoffizier. Als Assistent am Institut für Infektionskrankheiten wurde er von 1902 bis 1904 von Robert Koch in leitender Stelle bei der Reichs-Typhusbekämpfung verwendet. Im Jahre 1907 nahm er seinen Abschied als Militärarzt und wurde als Stadtarzt in Halle Dezernent für das städtische Gesundheitswesen. Im Jahre 1913 wurde er ordentlicher Professor der Hygiene an der Universität Halle. Vom Juli bis September desselben Jahres war er auf dem serbischen Kriegsschauplatz in der Cholera-Bekämpfung tätig. Während des ersten Weltkrieges leistete er Hervorragendes in der Bekämpfung von Typhus-Epidemien, der Ruhr und der Cholera. Im Jahre 1925 wurde er als Stadtmedizinalrat nach Berlin berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung eine verdienstvolle Tätigkeit entfaltet hat.

v.D. wies mit seinem Verfahren, der sog. Drigalski-Platte, als erster das Vorkommen von Typhusbazillen in Reinkultur nach völliger Genesung des Trägers ...